Aus für das Verbrenner-Aus? Flottenmanager sollten weiter auf Daten vertrauen
Ein Kommentar von Fabian Seithel, AVP, Sales and Business Development EMEA bei Geotab
18. Dezember 2025
•Lesedauer: 2 Minuten

Zu Beginn dieser Woche kündigte die EU an, das geplante vollständige Verbot von Verbrennungsmotoren durch ein „90-Prozent-Ziel” für 2035 ersetzen zu wollen. Einige Stimmen begrüßen diese Entwicklung als sinnvollen Aufschub, andere sehen darin einen Rückzug. Für Flottenmanager, die sich in der Welt von Gewinn- und Verlustrechnungen und betrieblicher Effizienz bewegen, sollte sich durch diesen politischen Kurswechsel jedoch weit weniger ändern, als die Schlagzeilen vermuten lassen.
Auch wenn dieser Vorschlag noch die legislative Hürde im Parlament nehmen muss, bestätigt allein die Tatsache, dass sich die Ziele verschieben, eines: Vorschriften können volatil sein. Die Gefahr besteht nun darin, dass Unternehmen diesen vermeintlichen regulatorischen Neustart zum Anlass nehmen, die Modernisierung ihrer Fuhrparks auf Eis zu legen. Das könnte jedoch ein schwerer strategischer Fehler sein. Bei der Elektrifizierung und Emissionsreduzierung ging es nie ausschließlich um die Einhaltung eines Verbots im Jahr 2035 und es geht auch nicht ausschließlich um Gewinn. Im Zentrum steht eine doppelte Aufgabe: mehr tatsächliche Nachhaltigkeit mit Effizienzgewinnen verbinden.
Verbot hin oder her: Pragmatisch währt am längsten
Pragmatische Nachhaltigkeit ist ein Ansatz, der sich nicht nur an gesetzlichen Vorgaben orientiert, sondern basierend auf Daten möglichst schnell Handlungsräume öffnen soll. Egal, ob das Ziel des Gesetzgebers nun bei 100 oder 90 Prozent liegt – bereits heute können wir viel tun, um die Probleme anzugehen, die Flotten wirklich Geld kosten: zu hohe Leerlaufzeiten, schlechte Routenplanung und die falschen Antriebsarten für bestimmte Transportleistungen.
Durch innovative Datennutzung können Flotten hingegen monatlich fünfstellige Summen einsparen und gleichzeitig ihren CO2-Fußabdruck senken, wie die Erfahrung von Geotab zeigt. Dabei geht es nicht um Compliance-Maßnahmen, sondern um Effizienzgewinne. Dies zeigt zudem, dass Umweltverantwortung und Unternehmensleistung gemeinsam verbessert werden können und müssen.
Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass komplexe, gemischte Flotten länger als erwartet im Einsatz bleiben werden. Die Verwaltung dieser gemischten Flotten erfordert ein neues Niveau an Datenerfassung und -verarbeitung. Während es sich zunächst sicher anfühlen mag, weiterhin zu 100 Prozent auf Diesel oder Benzin zu setzen, heißt dies aber auch, zukünftig höhere Betriebskosten in Kauf nehmen zu müssen als Wettbewerber, die ihren Antriebsmix optimieren. Unternehmen können es sich nicht leisten, E-Fahrzeuge auf unpassenden Routen einzusetzen, gleichzeitig können sie es sich aber auch nicht leisten, Verbrenner dort zu nutzen, wo elektrische Antriebe Kosten und Emissionen drastisch reduzieren können.
Geotab-Daten heben deutlich die betrieblichen Argumente für Elektrofahrzeuge hervor: Drei Viertel (75 Prozent) der leichten Nutzfahrzeuge werden innerhalb der täglichen Reichweite moderner Elektrofahrzeuge betrieben. Dies verringert das Umstellungsrisiko für den Großteil der Flottenfahrzeuge erheblich. Aber es geht nicht nur um Reichweite, sondern auch um Gewinn. Die Daten zeigen, dass fast die Hälfte (49 Prozent) der europäischen Flottenfahrzeuge heute wirtschaftlich für die Elektrifizierung geeignet sind, was bedeutet, dass sie als Elektrofahrzeuge weniger Kosten verursachen würden als ihre Benzin- oder Diesel-Pendants. Der Fokus sollte nicht auf der Minderheit der Fahrzeuge liegen, die möglicherweise noch länger Verbrennungsmotoren benötigen, sondern auf den 50 Prozent, die durch den Verzicht auf Elektroantriebe effektiv Geld verbrennen.
Stabilität in einer volatilen Welt
Autohersteller bemühen sich aktuell, ihr Geschäft an die neuen Ziele für 2030 und 2032 anzupassen. Flotten können es sich allerdings nicht leisten, ihre Strategien mit jedem Umschwung in Brüssel zu ändern. Sie müssen sich langfristiger aufstellen:
- Einfache Ziele priorisieren: Flottenmanager sollten Fahrzeugdaten und Telematikplattformen nutzen, um zu ermitteln, welche Fahrzeuge unabhängig von Vorschriften bereits heute wirtschaftlich durch E-Pendants ersetzt werden können.
- Einsparungen steigern: Unternehmen sollten nicht bis 2035 warten, um Emissionen zu reduzieren. Wer jetzt bei den Kraftstoffkosten spart, hat mehr Geld für Investitionen in die Elektrifizierung.
- Dem Ökosystem vertrauen: Der Wandel zur E-Mobilität findet weltweit statt. Anhand von Daten aus der Geotab-Plattform zeigt sich, dass der Anteil vernetzter Elektrofahrzeuge von Jahr zu Jahr zunimmt, da die Märkte den Wert der Technologie erkennen.
Auch wenn die EU dem Verbrennungsmotor etwas mehr Zeit verschafft hat, hat sich das grundlegende Ziel nicht geändert. 2035 werden die Unternehmen erfolgreich sein, die Daten nutzen, um ihre Flotten möglichst effizient zu betreiben – unabhängig davon, woher aktuell der politische Wind weht. Auf absolute Gewissheit zu warten, kann sich niemand leisten, wer zukünftig effizient sein will, muss jetzt handeln.
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