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Defensives Fahren schützt Sie im Straßenverkehr

Lesen Sie über die Prinzipien und Vorteile des defensiven Fahrens.

Shea Green

Von Shea Green

17. September 2024

Lesedauer: 4 Minuten

Generischer Hintergrund.

LKW-Fahrer ist nach wie vor einer der gefährlichsten Berufe (auf Englisch), gemeinsam mit der Fischerei, der Forstwirtschaft und dem Fliegen von Flugzeugen. Obwohl die Wichtigkeit der Durchführung ordnungsgemäßer Fahrzeuginspektionen und der Einhaltung der Lenkzeitenvorschriften kaum hoch genug bewertet werden kann, gibt es noch einige andere Schritte, die dazu beitragen können, das Risiko von Unfällen zu minimieren. Defensives Fahren ist eine Strategie, mit der Sie sich im Straßenverkehr schützen können.

Prinzipien des defensiven Fahrens

Das zentrale Ziel des defensiven Fahrens ist es, Unfälle von vornherein zu vermeiden. Sie können nie zu 100 % sicher sein, was andere Fahrer tun werden, daher ist es ratsam, Vorsicht walten zu lassen.

 

In den Richtlinien für sicheres und verantwortungsbewusstes Fahren (auf Englisch) des Verkehrsministeriums von Ontario wird defensives Fahren in drei Aspekte gegliedert: Sichtbarkeit, Abstand und Kommunikation.

 

Grundelemente des defensiven Fahrens:

  • Sichtbarkeit – Seien Sie aufmerksam und überprüfen Sie aktiv, was die Fahrzeuge um Sie herum tun.
  • Abstand – Haben Sie stets ein „Luftpolster“ um Ihr Fahrzeug frei, um Zeit und Raum zu haben, einer Kollision auszuweichen oder zu entkommen, wenn diese vor oder neben Ihnen stattfindet.
  • Kommunikation – Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Signale, um anderen Fahrern mitzuteilen, dass Sie da sind und was Sie als nächstes tun werden, damit diese sich entsprechend anpassen können.

Vorteile des defensiven Fahrens

Defensives Fahren hat sowohl finanzielle als auch sicherheitstechnische Vorteile. Die möglichen Folgen einer Kollision reichen von Strafzetteln oder Bußgeldern, Strafpunkten auf Ihrem Führerschein und höheren Versicherungsprämien bis hin zu Fahrzeugschäden und leider auch Verletzungen oder dem Tod.

 

Selbst eine kleine Änderung kann eine große Folge für Ihre eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer haben – zudem wirkt sie sich auch auf die Bilanz Ihres Arbeitgebers aus.  Es lohnt sich also, sich mit Taktiken zum sicheren Fahren zu wappnen.

Tipps zum defensiven Fahren

Stets nach vorne schauen

Achten Sie darauf, dass Sie so weit wie möglich vorausschauen. Allzu oft achten Fahrzeugführer nur auf den Bereich direkt vor ihnen. Die ersten Meter vor Ihrem Auto stellen zwar auch eine Art von Gefahrenzone dar, insbesondere wenn es eine Gefahrenstelle auf der Straße gibt, ist es dennoch ebenso wichtig, den weiteren Bereich voraus und in der Umgebung zu beobachten. So haben Sie ausreichend Zeit, auf alles zu reagieren, was auf Sie zukommt.

 

Beobachten Sie den Horizont und überprüfen Sie immer wieder Ihre Spiegel. Ihre Augen sollten immer in Bewegung sein und so viele Informationen wie möglich aufnehmen. Wenn Sie zum Beispiel bemerken, dass das Auto vor Ihnen langsamer wird, beginnen Sie zu bremsen. Wenn Sie nur auf das Auto vor Ihnen fixiert sind, bemerken Sie möglicherweise nicht, dass ein anderes Auto auf Ihre Spur wechselt, was zu einem Unfall führen kann.

Bleiben Sie aufmerksam und machen Sie bei Bedarf Pausen

Legen Sie die erforderlichen Pausen ein und vermeiden Sie es, in müdem Zustand zu fahren. Schläfrigkeit kann zu gefährlichem Fahrverhalten führen, z. B. dem unbewussten Verlassen der Fahrspur, verspätetem Bremsen und Unfällen.

 

Die Forschung zeigt:

  • Laut der National Sleep Foundation (auf Englisch) kann „Schläfrigkeit [...] die Fahrleistung genauso stark oder sogar stärker beeinträchtigen als Alkohol“.
  • Schockierenderweise gaben laut der American Automobile Association (AAA) 41 % der befragten Personen an, hinter dem Steuer eingeschlafen zu sein. Einer von zehn Fahrern gab an, im vergangenen Jahr hinter dem Steuer eingeschlafen zu sein.
  • Im Durchschnitt schliefen Langstrecken-LKW-Fahrer in den USA und Kanada weniger als 5 Stunden pro Tag, wie eine Studie der Federal Motor Carrier Safety Administration (FMCSA) ergab.

Die Einhaltung der vorgeschriebenen Lenkzeiten ist für LKW-Fahrer nicht nur unerlässlich, um die Vorschriften einzuhalten, sondern auch um gefährliche Übermüdung zu vermeiden. Mit einer Tasse Kaffee ist es nicht getan. Dies sollte nicht ignoriert werden.

Vermeiden Sie Ablenkungen

Die Augen offen zu halten bedeutet, sie von Geräten und Ablenkungen im Fahrzeug fernzuhalten. Die Ablenkung des Fahrers verdoppelt das Risiko einer Fahrzeugkollision laut den Forschungsergebnissen (auf Englisch) des Virginia Tech Transportation Institute (VTTI). Zu den risikoreichsten Ablenkungen zählten sie die Benutzung eines Mobiltelefons, Lesen und Schreiben, Greifen, die Benutzung eines Touchscreens sowie Müdigkeit, emotionale Erregung und die Interaktion mit einem anderen Fahrgast im Fahrzeug.

 

Eine weitere Studie des VTTI (auf Englisch) über den Betrieb von Nutzfahrzeugen zeigte, dass das Schreiben von Textnachrichten am Steuer „das Risiko eines sicherheitskritischen Ereignisses beim Fahren eines schweren LKW um das 23-fache erhöht“.

 

Das Telefon wegzuschließen und Gegenstände abseits der Vordersitze aufzubewahren, um Verlockungen zu vermeiden, sind nur zwei Möglichkeiten, Ablenkungen zu minimieren und die allgemeine Flottensicherheit zu erhöhen.

Auf alles vorbereitet sein

Vorbereitet sein bedeutet, die Wetter- oder Straßenbedingungen zu beobachten und den Bedingungen entsprechend zu fahren. Bei sonnigem Wetter mag das Fahren mit der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit in Ordnung sein, aber wenn es schneit oder stark regnet, ist die gleiche Geschwindigkeit zu schnell. Bereitschaft bedeutet auch, den Verkehr zu beobachten und bereit zu sein, Ihre Fahrweise anzupassen. Vergessen Sie nicht, die Bereiche entlang der Straße und auf den Gehwegen zu kontrollieren – ein Fußgänger oder ein Tier könnte Ihren Weg kreuzen.

 

Genauso wie Sie zu Hause einen Notfallplan haben, sollten Sie auch während der Fahrt immer einen Plan für Notfälle haben. Wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wie Sie in möglichen Situationen reagieren werden, und sich im Voraus darauf vorbereiten, können Sie potenziell lebensbedrohliche Situationen vermeiden. Ein Fluchtplan kann auch nur darin bestehen, dass Sie immer Platz um Ihr Fahrzeug herum freihalten, um einer Gefahr ausweichen zu können. Je besser Sie vor dem Notfall vorbereitet sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie ihn vermeiden können.

Lassen Sie Platz und halten Sie Abstand

Es gibt einige Dinge beim Fahren, die Sie nicht kontrollieren können – der Abstand zwischen Ihnen und dem vorausfahrenden Verkehr ist jedoch sehr wohl kontrollierbar. Diese Fähigkeit haben Sie auf keiner anderen Seite Ihres Fahrzeugs. Da dies der einzige Abstand ist, den Sie kontrollieren können, sollten Sie stets darauf bedacht sein, wie dicht Sie dem Fahrzeug vor Ihnen folgen. Vorsicht vor Kolonnenverkehr.

 

Es ist unbestreitbar, dass LKW viel mehr Zeit und Platz zum Anhalten benötigen. Ein PKW mit einem Gewicht von zwei Tonnen benötigt bei 100 km/h etwa 100 m, um anzuhalten. Ein Sattelschlepper mit einem Gewicht von 40 Tonnen benötigt bei 100 km/h etwa 160 m, um anzuhalten – das entspricht der Länge von eineinhalb Fußballfeldern.

 

Um sicherzustellen, dass Sie den optimalen Abstand zum Vordermann einhalten, sollten Sie bestimmte Faktoren berücksichtigen: die Art des Fahrzeugs vor Ihnen, Ihre Geschwindigkeit und die Wetterbedingungen. Ein kleines Motorrad kann z. B. viel schneller anhalten als ein größeres Fahrzeug, daher sollten Sie darauf achten, mehr Abstand zu lassen. Wie schnell sind Sie unterwegs? Wenn Sie mit 160 km/h fahren, benötigen Sie viel mehr Zeit und Platz zum Anhalten, als wenn Sie mit 40 km/h fahren würden. Wenn die Straßen durch Regen nass oder durch Schnee vereist sind, müssen Sie mehr Abstand zwischen Ihrem und dem anderen Fahrzeug halten. Sie sollten sich immer sicher sein, dass vor Ihnen genügend Platz zum Anhalten ist, unabhängig von den Bedingungen. So können Sie eine Kollision vermeiden.

 

Defensiv fahren ist für LKW-Fahrer ebenso wie für alle anderen Fahrer wichtig. In Kombination mit Technologie zur Unfallvermeidung, professionellem Training hinter dem Lenkrad und einem Programm zur Fahrsicherheit am Arbeitsplatz können so Unfälle mit Kraftfahrzeugen verringert werden – die häufigste Ursache (auf Englisch) von Todesfällen und Verletzungen am Arbeitsplatz.

 

 

Literaturhinweise:

  1. „Safe and Responsible Driving“, The Official Ministry of Transportation (MTO) Driver’s Handbook, Feb 28, 2017.
  2. „White Paper: Consequences of Drowsy Driving“, National Sleep Foundation, 2017.

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Sales Enablement Manager

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