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Die Bedeutung der OEM Integration für die Flottentelematik

Erfahren Sie, wie Geotab in Zusammenarbeit mit OEMs daran arbeitet, eine vernetzte Zukunft aufzubauen.

Christoph Ludewig

Von Christoph Ludewig

15. Februar 2022

Lesedauer: 3 Minuten

Futuristic roads with elements that show connected vehicle and traffic technology

Die Transportbranche entwickelt sich so rasant weiter, dass sich das, was wir in fünf oder zehn Jahren sehen, deutlich von dem unterscheidet, was wir heute erleben. Die Veränderungen haben schon begonnen. 

 

Während insbesondere im Bereich der E-Fahrzeuge neue Automobilhersteller (OEMs) in den Markt kommen, drängen Technologieunternehmen in die Automatisierung. Automatisiertes Fahren und neue Mobilitätsdienstleistungen treten sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor zunehmend ins Bewusstsein. All das wird erst durch eine stärkere Vernetzung der Fahrzeuge und Datenkommunikation ermöglicht. Es handelt sich um einen Trend, der sich in den letzten Jahren im Bereich der gewerblichen Flotten entwickelt hat. 

Daten- und Fahrzeug-Konnektivität

Die Daten- und Fahrzeugkonnektivität hat einen grundlegenden Einfluss auf die Veränderungen in der Mobilitätsbranche. Daten sind seit Langem von entscheidender Bedeutung im Fuhrparkmanagement. Sie tragen dazu bei, das Flottenmanagement in reguläre Geschäftsprozesse wie Flottensicherheit, Produktivität, Regelkonformität und Nachhaltigkeit zu integrieren. 

 

Telematikanbieter wie Geotab haben die Konnektivität und Datenverarbeitung der Flotten als Kern ihres Geschäftsmodells. Mit über 2,5 Millionen vernetzten Fahrzeugen bieten wir unseren Flottenkunden neben Managementfunktionen zusätzlich umfassende  Datenanalysen. Dies ist jedoch nur mit Daten von vernetzten Fahrzeugen, der Interoperabilität verschiedener Systeme und der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stakeholdern möglich. Einer davon sind die OEMs und der Zugang zu Fahrzeugdaten.

Warum ist ein offener, standardisierter Ansatz erforderlich?

Die On-Board Diagnose hat sich in den letzten Jahrzehnten als gut funktionierende Möglichkeit etabliert, um gewerblichen Flotten sowie Fahrzeugbesitzern und -betreibern den Zugriff auf die von ihren Fahrzeugen generierten Daten zu ermöglichen. Mit dieser Konnektivität können Flotten mithilfe von Daten aus dem OBD-Port von zahlreichen Tools und Analysen zur Steigerung ihrer Effizienz und Effektivität profitieren. Es ermöglicht auch die Verbindung und Integration mit einer Vielzahl von weiteren Diensten und wird zur Basis für neue Mobilitätsdienste.

 

Diese Interkonnektivität kann nur funktionieren, wenn Anbieter auf zuverlässige und sichere Weise auf Daten über alle Fahrzeugmarken und -modelle hinweg zugreifen können. 

 

Es gibt eine Reihe von kollaborativen Organisationen und Konsortien wie COVESA und W3C , die daran arbeiten, die fahrzeugbezogene Architektur, Standards, Schnittstellen, Datenstrukturen und Serviceangebote zu beeinflussen und gemeinsame mit den OEMs weiter zu entwickeln. Dies ist ein wichtiger Schritt, um alle Stakeholder in die Gestaltung der zukünftigen Konnektivitätslandschaft einzubeziehen. Zu diesen Arbeitsgruppen gehören Experten von OEMs, Zulieferern, Mobilitäts- und Telematikanbietern. 

 

Die Zugänglichkeit und Interoperabilität von Daten eröffnet den Spielraum für Marktwettbewerb, Zugang zu einer Vielzahl von Akteuren und innovative Flottenprodukte. Es ermöglicht zudem neue Mobilitätsdienste, die von Unternehmen und Verbrauchern nachgefragt werden.

Was halten wir von Konzepten wie „Extended Vehicle“ (ExVe)?

Das ExVe-Konzept des ACEA (auf Englisch) — ISO-Standard (20077-1) — beschreibt Schnittstellen für die Bereitstellung von Daten durch Fahrzeughersteller oder Dritte, ermöglicht jedoch nur den Zugriff auf die Datenserver eines bestimmten OEMs. Es unterliegt auch ihren Zugangsbedingungen. 

 

Mit anderen Worten, es ist nicht frei zugänglich. Daher wurde es von zahlreichen Studien als „nicht geeignetes Konzept“ angesehen, um die Vernetzung und Mobilität  der Zukunft zu ermöglichen.

 

Es gibt wirtschaftliche Bedenken hinsichtlich des Zugriffs auf Fahrzeugdaten im Rahmen dieses Konzepts. Beispielsweise teilte die Verbraucherstimme in Europa (BEUC) (auf Englisch) der Europäischen Kommission in einem Brief mit: "Das Modell des Extended Vehicles wirft aus Wettbewerbs- und Verbrauchersicht ernsthafte Bedenken auf." 

 

In dem Schreiben heißt es außerdem: „Als einziger Einstiegspunkt für Dienstleister in After-Sales-Märkten befürchten wir, dass damit der Zugang zu Daten diskriminiert oder Kosten auferlegt werden können, die in Form höherer Preise an die Verbraucher übertragen werden – weniger Auswahl und letztendlich weniger Innovation.“

 

Offene Zusammenarbeit im Sinne der Kunden, nicht Regulatorik, muss daher die Maßgabe sein. Verbraucher, die Standards für Datenzugriff und Interoperabilität suchen, werden die treibende Kraft dieses Prozesses sein.

Übergang zu einem offenen und kollaborativen Ansatz

Viele OEMs sind sich bewusst, dass sich ein offener Ansatz für ihre Kunden und Märkte bestens eignet. Sie kennen die Besonderheiten ihrer Fahrzeug- und Konnektivitätstechnologien und die langjährige Expertise, Kernkompetenzen und Produktvorteile spezialisierter Telematikanbieter, insbesondere wenn es darum geht, Kunden mit gemischten Flotten zu bedienen.

 

Geotab kennt die Bedürfnisse der Flottenkunden und die Dynamik der Marktrealität. Wir streben eine starke Zusammenarbeit mit den OEMs an, da die Flottenbedürfnisse vielfältiger und spezialisierter werden. Und gemeinsam können sie am besten erfüllt werden.

 

Kunden benötigen ein möglichst breites Serviceangebot, das nur von Anbietern erfüllt werden kann, die mit OEMs durch sichere Interoperabilität von Produkten zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit spiegelt sich in der DNA von Geotab wider und wird durch unsere Marketplace-Angebote ermöglicht, die auf Erweiter- und Skalierbarkeit in Verbindung mit kundenindividuellen Anpassungen ausgelegt sind.

 

Geotab befindet sich derzeit in verschiedenen Phasen der Zusammenarbeit mit vielen OEMs auf der ganzen Welt, sowohl traditionelle OEMs für Pkw, Lkw, Busse und Transporter als auch neue OEM-Startups für E-Fahrzeuge. Unser Ziel ist es, Partnerschaften aufzubauen, mit denen wir unseren Flottenkunden kombinierte und integrierte Konnektivitätsdienste anbieten können. 

 

Damit bekommen Kunden den Zugriff auf ihre Fahrzeugdaten aus allen Fahrzeugen - entweder direkt durch die OEM Integration oder aus Nachrüsthardware. Kunden können damit alle Geotab-Tools einsetzen, um ihre OEM-Fahrzeugdaten zu verarbeiten und Produkte zu nutzen, die ihre Flotte optimieren. 

Konnektivitätsdienste und Daten

Daten spielen eine grundlegende Rolle für Innovation, Zusammenarbeit und neue Geschäftsmodelle für Verbraucher im Mobilitätssektor. Es ist erforderlich, innovative und kreative Wege, die moderne Fahrzeuge ermöglichen, herauszufinden und einzuführen, damit der Datenzugriff zum Wohle aller Interessengruppen funktioniert. 

 

Weitere Informationen zur Zusammenarbeit zwischen Geotab und OEMs finden Sie hier.

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Christoph Ludewig
Christoph Ludewig

Vice President, Europe OEM

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