A person holding a smartphone which displays a hologram with connected vehicle data

Was Sie über vernetzte Autos, vernetzte Flotten und vernetzte Fahrzeuge wissen sollten

Zuletzt geupdated am 20. Oktober 2022 in OEM von Geotab |  Lesedauer: 4 Minuten


Vernetzte Autos haben eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verbesserung der Fahrzeugleistung eröffnet.

Das innovativste intelligente Gerät der letzten Jahre ist weder ein Telefon noch eine Uhr  – Es ist Ihr Auto. Überall auf der Welt nutzen Unternehmen, Behörden und Privatpersonen die Internetverbindung ihrer Fahrzeuge, während die Fahrzeughersteller Telematikgeräte in ihre neuesten Modelle einbauen.

Was ist ein „vernetztes Auto“?

Ein vernetztes Auto – Connected Car – ist ein Fahrzeug, das mit Mobiltechnologie ausgestattet und somit über das Internet „verbunden“ ist.

 

Telematik ist die Nutzung von Daten aus vernetzten Autos, entweder durch ein kleines Gerät, das in das Fahrzeug eingesteckt wird, oder durch im Fahrzeug ab Werk verbaute Hardware. Das Telematik-Gerät fungiert als Internet of Things (IoT) Hub, der Fahrzeugdaten an einen Cloud-Dienst sendet, wo sie verarbeitet und vom Fahrzeugbesitzer oder dem Flottenmanager abgerufen werden können.

Arten von Konnektivität in Autos

Es gibt verschiedene Arten von Konnektivität vernetzter Autos, die in in mehrere Kategorien (auf Englisch) eingeteilt werden können:

  • Telematik: Verfolgung des Standorts und der Aktivitäten des Fahrzeugs, des Fahrerverhaltens und der Diagnose des Zustands von Motor und Batterie. Unternehmen können von einer einzigen Online-Plattform aus einen Überblick über die Leistung einer großen Flotte erhalten.
  • Vehicle-to-everything (V2X): Interaktion mit jedem Objekt in der Umgebung des Fahrzeugs. Hierbei kann es sich um eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug (V2V)-, Fahrzeug-zu-Fußgänger (V2P)-, Fahrzeug-zu-Netzwerk (V2N)- oder Fahrzeug-zu-Infrastruktur (V2I)-Kommunikation handeln.
  • Infotainment im Fahrzeug: Interaktion mit den Fahrzeuginsassen. Dazu gehören Audio- und Video-Entertainment - sowie Navigationssysteme.

Was ist der Unterschied zwischen vernetzten Autos und autonomen Fahrzeugen?

Ein vernetztes Auto bezieht sich auf die Internetkonnektivität, während ein autonomes Fahrzeug sein Fahren selbst steuert, ohne das Zutun des Fahrers. Ein vollautomatisches Fahrzeug oder ein selbstfahrendes Fahrzeug mit künstlicher Intelligenz (KI) kommt  ohne Eingriff des Fahrers aus, um zum Ziel zu gelangen.

 

Hochautomatisierte Fahrzeuge müssen noch jahrelang getestet werden, bevor sie auf breiter Basis für den öffentlichen Gebrauch zur Verfügung stehen können. Bereits heute können jedoch viele Fahrer von Konnektivität und grundlegender Automatisierung zur Unterstützung bei Manövern wie Parallelparken oder adaptiver Geschwindigkeitsregelung profitieren. Die Konnektivität ist die Basis des autonomen Fahrens - ohne Vernetzung keine Automatisierung.

Wie sieht die Entwicklungsgeschichte der vernetzten Autos aus? 

Wie sieht die Entwicklungsgeschichte der vernetzten Autos aus?

 

1980: Das vernetzte Auto hat seine Ursprünge in der Formel 1, als der erste Bordcomputer in die Rennwagen des Teams von BMW integriert wurde. 

 

1996: General Motors bringt das erste vernetzte Auto an die Öffentlichkeit und stattet einige seiner Modelle mit einer Notruffunktion aus. Das Fahrzeug kann einen Unfall registrieren und automatisch die nächstgelegene Notrufzentrale anrufen. 

 

2000: GPS-Signale, die zuvor dem Militär vorbehalten waren, werden von US-Präsident Bill Clinton für zivile und kommerzielle Anwendungen verfügbar gemacht und bringen Navigationssysteme auf ein neues Niveau.

 

2001: Die Ferndiagnose wird erstmals in Fahrzeugen eingeführt. Dies ermöglicht es Autoherstellern und Flottenbesitzern, die Funktionalität des Systems zu überprüfen und Fehler schneller zu erkennen. Einige Fahrzeuge profitieren jetzt von Predictive Intelligence (dt. Prädiktive Intelligenz). Dies ermöglicht Flottenmanagern eine bessere Verwaltung und Wartung ihrer Fahrzeuge.

 

2008: Das erste Auto mit einem Internet-Hotspot kommt auf den Markt. Kurz darauf folgen Smartphone-Apps für das vernetzte Auto, mit Funktionen wie dem Ver- und Entriegeln der Türen.

 

2014: 4G LTE Hotspots werden von Audi und General Motors in großem Umfang eingesetzt. 

 

2016: Toyota ist der erste Hersteller, der mit V2X ausgestattete Autos auf den Markt bringt. Diese Autos wurden nur in Japan verkauft.

 

2017: Ein europäischer Hersteller hat den Einsatz von V2X-Technologie angekündigt.

 

2020: 30 Millionen neue vernetzte Fahrzeuge wurden verkauft. 

 

2021: Deutschland nimmt eine Vorreiterrolle beim autonomen Fahren ein und das Gesetz zum autonomen Fahren tritt in Kraft. 

 

Bis 2025 wird voraussichtlich jedes zweite Fahrzeug auf den Straßen der EU und der USA vernetzt sein. 

 

Bis 2050: In einem optimistischen Szenario prognostiziert die LBBW, dass der Anteil der neu zugelassenen Fahrzeuge mit Autopilot von 2,4 % im Jahr 2020 auf 70 % im Jahr 2050 steigen wird.

Wie sieht die Zukunft der vernetzten Autos aus?

Laut der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) werden bis 2026 alle neu verkauften Autos in Großbritannien vernetzt sein. Zwar werden sie bis dahin nicht selbstfahrend sein, aber diese vernetzten Autos sind mobile IoT-Geräte, die ihre lokale Umgebung wahrnehmen und mit cloudbasierten Plattformen kommunizieren. 

Höhere Verkehrssicherheit

V2X hat das Potenzial, die Verkehrssicherheit erheblich zu erhöhen. Das britische Verkehrsministerium meldete, dass im Jahr 2018 bis Juni 26.610 Menschen auf den britischen Straßen getötet oder schwer verletzt wurden, so dass V2X einen enormen potenziellen Nutzen darstellt. Aber wenn V2X für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen soll, dann muss die Mobilfunkabdeckung auf den Straßen deutlich verbessert werden. 

 

Ein voll funktionsfähiges V2X-Ökosystem erfordert nicht nur die flächendeckende Einführung von straßenseitigen Geräten und On-Board-Units zur Unterstützung der direkten Kommunikation, sondern auch eine gute Mobilfunk-Konnektivität auf den Straßen für die V2N-Kommunikation.

5G und IoT

Die Einführung von 5G verspricht, die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der mobilen Internetverbindung zu verbessern. In der Spitze arbeitet 5G 100 Mal schneller als 4G, mit extrem niedrigen Latenzzeiten. Das bedeutet, dass 5G-Geräte große Datenmengen in einem Bruchteil der Zeit – verglichen mit 4G – herunterladen und senden können.

 

Vernetzte Autos generieren jeden Tag Millionen von Datenpunkte, die mit 5G schneller als je zuvor übertragen werden können. Die Echtzeitverfolgung wird noch genauer werden und Lösungen wie erweiterte Fahrerassistenzsysteme (ADAS) helfen dem Fahrer, Kollisionsgefahren zu vermeiden.

OEM-Telematik

Fahrzeughersteller (auf Englisch) – oder Original Equipment Manufacturers (OEMs) – statten Fahrzeuge zunehmend mit Telematikgeräten direkt ab Werk aus. Diese eingebetteten Geräte sind in der Lage, OEM-spezifische Fahrzeuginformationen und Telematikdaten zu verarbeiten, sobald der Kunde dem Hersteller seine Zustimmung gegeben hat. Diese Daten können dann in eine Online-Flottenmanagement-Plattform integriert werden, welche die Nutzbarkeit markenübergreifend  vereinheitlicht und es den Besitzern von Flotten mit unterschiedlichen Fahrzeugmarken, -typen und -modellen ermöglicht, alle Fahrzeuginformationen an einem Ort zu sehen.

Was sind die Vorteile der vernetzten Fahrzeugtechnologie?

Sobald die Fahrzeuge “online” sind, können umfangreiche technische und positionsbezogenen Daten verarbeitet und auf einer Online-Flottenmanagement-Plattform präsentiert werden. Flottenmanager können diese Informationen nutzen, um wichtige Unternehmensentscheidungen zu treffen, die Auswirkungen dieser Entscheidungen zu messen und die Leistung mit ähnlichen Flotten zu vergleichen.

 

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Flotten von der Telematik profitieren können:

  • Produktivität: Verfolgen Sie Faktoren, die die Produktivität der Flotte beeinflussen, wie z. B. Leerlaufzeit, Fahrzeit, Anzahl und Dauer von Kundenbesuchen oder Zündstellung.
  • Sicherheit: Erkennen Sie riskantes Fahrverhalten wie scharfes Bremsen, zu schnelles Beschleunigen oder scharfe Kurvenfahrten. Richten Sie Fahrercoachings und erweiterte Fahrerassistenzsysteme ein oder installieren Sie Dashcam (auf Englisch)-Lösungen, um Einblicke in die Aktivitäten auf der Straße zu erhalten.
  • Wartung: Greifen Sie auf die Daten über den technischen Zustand des Fahrzeugs zu. Nutzen Sie eine vernetzte Flottenmanagement-Plattform, um eine vorausschauende Wartung einzurichten und so das Risiko eines unerwarteten und potenziell gefährlichen Fahrzeugausfalls zu minimieren.
  • Nachhaltigkeit: Erhalten Sie genaue Daten zum Kraftstoffverbrauch und zu ineffizienten Aktivitäten wie Leerlauf. Flotten, die aus E-Fahrzeugen oder einem Mix aus E-Fahrzeugen und konventionellen Fahrzeugen bestehen, können auch Ladezustände, Reichweite und den Batteriezustand überwachen.

So wird die Technologie zum Vernetzen von Fahrzeugen die Flottenindustrie verändern

Die heutigen Möglichkeiten der Asset-Verfolgung gehen weit über die Bereitstellung von Standortinformationen hinaus. Manager vernetzter Flotten können Variablen wie das Fahrerverhalten, den Kraftstoffverbrauch, gefährliche Fahrsituationen und den Zustand des Motors einfach anzeigen und überwachen. Anhand dieser Informationen können umfassende Pläne zur Verbesserung der Flottensicherheit, Produktivität, Nachhaltigkeit und mehr erstellt werden.

 

Sehen Sie sich Geotabs Lösungen für vernetzte Fahrzeuge an, um mehr darüber zu erfahren, wie einfach die Vernetzung mit Geotab funktioniert, damit Sie mehr aus Ihren Daten herausholen können.


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