Auto am Straßenrand mit einem Warndreieck dahinter

Reichweitenangst bei Elektrofahrzeugen überwinden

Zuletzt geupdated am 5. Januar 2024 in Elektromobilität von Lindsey Hall |  Lesedauer: 5 Minuten


Lernen Sie mehr über Reichweitenangst im Zusammenhang mit E-Fahrzeugen und wie Sie diese mithilfe von Geotabs Lösungen überwinden können.

Motiviert durch die Aussicht auf niedrigere Betriebskosten und die Möglichkeit zur Reduzierung der Umweltauswirkungen interessieren sich immer mehr Fuhrparkmanager für Elektrofahrzeuge. Der Wegfall von Abgasemissionen in Form von Treibhausgasen und anderen schädlichen Gasen macht Elektrofahrzeuge auch zu einer attraktiven Option für Fuhrparks in Städten, in denen die örtlichen Behörden Maßnahmen ergreifen, um strengere Luftqualitätsstandards für Fahrzeugbetreiber durchzusetzen.

 

Trotz des steigenden Interesses ergab eine von Kia Motors durchgeführte Umfrage, dass 80 Prozent der Fuhrparkmanager eine Umstellung aufgrund von Reichweitenangst nicht in Betracht ziehen.

Was ist Reichweitenangst?

Reichweitenangst ist die Befürchtung, dass die Ladung des Elektrofahrzeugs nicht für den vorgesehenen Zweck ausreicht. Dies wird nach wie vor als eine der Hauptursachen angesehen, weshalb Fuhrparks nicht auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden.

 

Die ersten Elektroautos hatten einen schlechten Ruf in Hinsicht auf ihre tatsächliche Reichweite zwischen einzelnen Ladevorgängen. Fahrer konnten mit einer Batterieladung häufig nicht mehr als 110 Kilometer zurücklegen, obwohl laut Herstellerangaben eine wesentlich größere Strecke möglich sein sollte. Dies hat die Reputation von Elektrofahrzeugen geschädigt und stellt in gewisser Weise auch heute noch eine Herausforderung dar.

 

Natürlich möchten sich Fuhrparkmanager keine Gedanken darüber machen müssen, liegengebliebene Mitarbeiter und Firmenfahrzeuge zurückzuholen. Ganz zu schweigen von den damit verbundenen Produktivitätseinbußen und den Kosten für die Wiederinbetriebnahme. Außerdem sollen sich Ihre Mitarbeiter keine Sorgen darüber machen müssen, dass das von Ihnen bereitgestellte Fahrzeug unzuverlässig ist. Das Verwalten von Fahrzeugen, die im Laufe des Tages mehrfach oder auf anspruchsvollen Strecken genutzt werden, kann ebenfalls Anlass für Bedenken sein.

 

Aber sind Sorgen bezüglich einer zu geringen Reichweite bei einem möglichen Umstieg auf Elektrofahrzeuge tatsächlich berechtigt? Und was können Sie tun, um zu vermeiden, dass solche Bedenken aufkommen?

Wie groß ist die Reichweite von Elektrofahrzeugen?

Hersteller von leichten Elektrofahrzeugen haben viel investiert, um die Palette ihrer neuen Modelle zu erweitern. Hierzu hat die neue Generation von Lithium-Ionen-Akkus einen erheblichen Beitrag geleistet. Es gibt mittlerweile viele leichte Elektrofahrzeuge, die mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von 320 bis 480 Kilometer erreichen können.

 

Die folgenden Elektrofahrzeugmodelle haben eine geschätzte Reichweite von mehr als 320 Kilometern und sind bereits erhältlich:

 

Tesla Model 3 (500 Kilometer)
Die kompakte Model 3-Limousine von Tesla ist in zwei Modellen erhältlich: Das Long-Range-Modell ist mit durchschnittlich 500 Kilometern pro Ladung führend, während mit dem günstigeren Mid-Range-Modell im Durchschnitt 420 Kilometer zurückgelegt werden können.

 

Tesla Model X (470 Kilometer)
Der Model X-SUV mit Flügeltüren und Allradantrieb von Tesla bietet Sitzgelegenheiten für sieben Erwachsene und ist in der 100D-Version für 475 Kilometer pro Ladung und in der P100D-Version für 465 Kilometer ausgelegt.

 

Jaguar I-Pace (470 Kilometer)
Der i-Pace von Jaguar verfügt über zwei konzentrische Elektromotoren (einer an jeder Achse) für permanenten Allradantrieb. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 90 kWh und ermöglicht somit eine angegebene Reichweite von 470 Kilometern pro Ladung.

 

Kia e-Niro (450 Kilometer)
Die e-Niro Crossover-Fließhecklimousine von Kia hat eine angegebene Reichweite von bis zu 450 Kilometern für das vollelektrische Modell (auch als Hybrid und Plug-in-Hybrid verfügbar).

 

Hyundai Kona Electric (450 Kilometer)
Der elektrifizierte kompakte Crossover-SUV von Hyundai verfügt über einen 201-PS-Motor mit einem 64-kWh-Akku für eine Reichweite von 450 Kilometern.

 

Mercedes-Benz EQC (415 Kilometer)
Der EQC ist ein kompakter Oberklasse-SUV mit einer angegebenen Reichweite von 415 Kilometern. Er ist das erste Mitglied der vollelektrischen EQ-Serie von Mercedes, die bis 2022 aus zehn Modellen bestehen soll.

 

Chevrolet Bolt (380 Kilometer)
Der Chevrolet Bolt ist das einzige Elektrofahrzeug dieser Marke. Der fünftürige Kleinstwagen mit Fließheck hat eine angegebene Reichweite von 380 Kilometern.

 

Nissan Leaf (380 Kilometer)
Die zweite Generation des Nissan Leaf ist schneller, bietet eine größere Reichweite zwischen zwei Ladevorgängen und ist attraktiver als das Vorgängermodell. Die angegebene Reichweite beträgt jetzt 380 Kilometer.

 

Audi e-tron (330 Kilometer)
Der neue vollelektrische Oberklasse-Crossover-SUV mit Allradantrieb von Audi ist mit einem Lithium-Ionen-Akku mit 95 kWh ausgestattet und hat eine von der EPA geschätzte Reichweite von bis zu 330 Kilometern.

 

Auch wenn bei diesen Modellen Einflüsse wie die realen Fahrbedingungen sowie die Witterung im Winter berücksichtigt werden müssen, ist ihre tatsächliche Reichweite deutlich höher als bei den Elektrofahrzeugen der ersten Generation.  In Anbetracht der Tatsache, dass ein durchschnittliches leichtes Nutzfahrzeug in Nordamerika nur 70 Kilometer pro Tag (auf Englisch) zurücklegt, können alle diese Fahrzeuge mit nur einer Ladung eine ganze Woche lang oder bei Poolfahrzeugen mehrfach am Tag gefahren werden.

3 Tipps zur Maximierung der Reichweite von Elektrofahrzeugen

Wenn Sie Ihren Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umstellen möchten, befolgen Sie diese Tipps, um eine größere Reichweite Ihrer Elektrofahrzeuge zu erzielen.

1. Bieten Sie Fahrerschulungen an

Ihre Fahrer sind der Schlüssel, um aus Ihren Elektrofahrzeugen die größtmögliche Reichweite herauszuholen. Ein gleichmäßiger Fahrstil (Fahren mit angemessenen Geschwindigkeiten und möglichst wenig Beschleunigungs- und Bremsvorgängen) maximiert die Batterielebensdauer und erhöht die Reichweite. Die Verwendung von Heizungs- und Klimaanlagen kann die Reichweite eines Fahrzeugs um bis zu 30 % verringern. Dies ist also ein weiterer wichtiger Faktor, über den Sie Ihre Fahrer informieren sollten. Um dem entgegenzuwirken, verfügen viele Elektrofahrzeuge über einen Vorwärm-Timer, um das Fahrzeug vor der Fahrt aufzuheizen, während es noch geladen wird. Bei kaltem Wetter ist es zudem möglich, den Ladevorgang auf die geplante Abfahrtszeit abzustimmen, was von einigen Elektrofahrzeugmodellen unterstützt wird. So wird das Fahrzeug genau zu einer voreingestellten Zeit (z. B. 7:00 Uhr) vollständig aufgeladen, wodurch die Batterie warmgehalten wird.

 

In den meisten Fällen lässt sich die Fahrt mit einem Elektrofahrzeug mit der Fahrt in einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor vergleichen, es gibt jedoch einige Unterschiede, für die Fahrer eine Schulung benötigen. Dazu gehört der Einsatz des regenerativen Bremssystems des Fahrzeugs. Durch die Aktivierung der maximalen Einstellung für die Regeneration des Fahrzeugs und die Nutzung dieser Energierückgewinnungsfunktion beim Anhalten wird beim Bremsen ein Großteil der Energie an den Akku zurückgespeist, wodurch sich die Reichweite vergrößert.

 

2. Passen Sie Fahrzeuge an ihre Aufgaben an

Elektrofahrzeuge eignen sich möglicherweise nicht als Ersatz für alle Ihre Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, aber es gibt viele Möglichkeiten, Geld zu sparen, indem man sie für geeignete Arbeitszyklen umstellt.

 

Berücksichtigen Sie für jedes Fahrzeug und jeden Arbeitszyklus die Bedingungen, denen das Fahrzeug ausgesetzt ist. Ist das Gelände steil? Ist es extrem kalten oder warmen Temperaturen ausgesetzt? Faktoren wie diese können den Akku stärker belasten und sich wiederum auf die tatsächlich erreichbare Reichweite auswirken.

 

Denken Sie auch an die maximale tägliche Fahrleistung, die das Fahrzeug erreichen muss (oder die Fahrleistung ohne Pause an einem vorgegebenen Punkt). Wo wird das Fahrzeug eingesetzt und gibt es in der Nähe eine geeignete Ladeinfrastruktur, unabhängig davon, ob es sich um eine eigene oder eine öffentliche Station handelt?

 

3. Halten Sie Ihre Fahrzeuge in einem guten Zustand

Wie bei allen Fahrzeugen trägt ein umfassendes Programm zur vorbeugenden Instandhaltung dazu bei, die Betriebskosten des Fuhrparks zu senken. Bei Elektrofahrzeugen trägt der korrekte Reifendruck dazu bei, die optimale Fahrleistung für jede Ladung zu erzielen. Es wurde jedoch festgestellt, dass über 25 Prozent aller Fahrzeuge mit falsch befüllten Reifen gefahren werden. Eine Änderung der Lufttemperatur um 12 °C bewirkt eine durchschnittliche Änderung des Reifendrucks um knapp 1 bar. Planen Sie daher eine Reifendruckkontrolle ein, wenn sich die Jahreszeiten ändern.

Eignungsbeurteilung von Elektrofahrzeugen (EVSA) für die garantierte Reichweite

Bevor sich Fuhrparkmanager für eine Umstellung des Fuhrparks entscheiden, werden sie zur Unterstützung ihrer zukünftigen Kaufentscheidungen üblicherweise konkrete Daten recherchieren. Zunächst verschaffen sie sich einen vollständigen Überblick über die aktuellen Anforderungen und Kosten ihrer Betriebsabläufe und recherchieren dann Daten, um zu verstehen, wie sie durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge Geld sparen können, ohne dabei Leistungseinbußen zu verzeichnen.

 

An dieser Stelle kommt die Eignungsbeurteilung von Elektrofahrzeugen (EVSA) ins Spiel, mit der Fuhrparkmanager die am geeignetsten für einen Austausch in Frage kommenden Modelle anhand ihrer individuellen Arbeitszyklen ermitteln und die Reichweite garantieren können.

 

Die EVSA verwendet die Telematikdaten des vorhandenen Fuhrparks, um die aktuellen Anforderungen Ihrer Betriebsabläufe zu analysieren und dann Empfehlungen zu geben, welche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren am ehesten auf elektrische Fahrzeuge umgestellt werden sollten. Die Analyse berücksichtigt sowohl die finanziellen Effekte als auch die Reichweiteneignung bei einer Umstellung.

 

Um alle Bedenken des Fuhrparkmanagers hinsichtlich der Reichweite auszuräumen, analysiert die EVSA den Fahrtenverlauf der einzelnen Fahrzeuge. So kann garantiert werden, dass die erforderliche Reichweite erreicht wird.

Was Sie durch eine EVSA erfahren können:

  • Welche Anforderungen gelten für jedes Fahrzeug in meinem Fuhrpark?
  • Erfüllt das Elektrofahrzeug die gleichen Aufgaben und dieselben Reichweitenanforderungen wie das aktuelle Fahrzeug?
  • Reicht es aus, nur über Nacht zu laden?
  • Funktioniert die Batterie auch bei extremen Wetterbedingungen?

Mit diesen Daten können Sie Ihren Fuhrpark bedenkenlos elektrifizieren und sicher sein, dass die Reichweite für Sie und Ihre Fahrer nie ein Problem darstellen wird.

 

Worauf warten Sie noch?

 

Weitere Informationen zum Fuhrparkmanagement von Elektrofahrzeugen finden Sie unter geotab.com/ev/.

 

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