Bild einer Hand die auf einen Start-Knopf drückt, auf dem E-Mobility Start steht

Elektromobilitätsstrategie: Schritt 1 für eine erfolgreiche Elektrifizierung des Fuhrparks

Zuletzt geupdated am 20. September 2023 in Elektromobilität von Geotab Europe Team |  Lesedauer: 3 Minuten


In diesem Blogbeitrag verraten wir Ihnen den ersten von insgesamt fünf wichtigen Schritten für eine erfolgreiche und betriebswirtschaftlich effiziente Elektrifizierung des Fuhrparks.

Lange Lieferzeiten, Tankpreise auf Rekordniveau, unsichere Versorgungslage bei Mineralöl-Kraftstoffen, verlängerte staatliche Förderungen und Steuererleichterungen für betriebliche E-Mobilität, verringerte Emissionswerte – alle wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sprechen dafür, dass jetzt der beste Zeitpunkt für Fuhrparkverantwortliche ist, das Thema „Elektromobilität in der Flotte“ auf eine strategische

 Grundlage zu stellen.

 

 

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Geotab-Focus: Das Wichtigste in 90 Sekunden

 

 

  • Planen Sie langfristig, innerhalb der nächsten zehn Jahre die Hälfte der dafür in Frage kommenden Fahrzeuge der Flotte zu elektrifizieren (je nach Nutzungs- und Nutzeranforderungen).
  • „Right Sizing“ statt „One-Fits-it-All“:  Es gibt nicht DIE ideale Strategie für alle Fuhrparks. Eine solide Datenbasis hilft dabei, den individuell optimalen Mobilitäts-Mix zu finden und Einsparmöglichkeiten zu Identifizieren. 
  • Häufigere, aber kürzere Zwischenladungen sind oftmals effizienter.
  • Laufende Verbrauchs-, Fahr- und Tourendaten erleichtern den Fuhrparkbetrieb.

Hilfreiche Links

Grundlagen zum Thema Elektrifizierung der Flotte: 

Förderung & Besteuerung von Elektro-Firmenwagen: 

Gesetze zur E-Mobilität in Deutschland (Überblick):

https://edison.media/verkehr/e-mobilitaet-diese-gesetze-bestimmen-die-antriebswende/25226721/

 

Öffentliches Ladenetz in Deutschland:

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/E-Mobilitaet/Ladesaeulenkarte/start.html;jsessionid=A6F630E71660F465606B127BD0316ED1

 

Ladearten und Schnellladen:

https://www.enbw.com/blog/elektromobilitaet/laden/schnellladen/

 

Lieferketten-Probleme, Chip- und Halbleiter-Mangel bei gleichzeitig hoher Nachfrage verzögern den Austausch der Leasing-Flotten und den Umstieg auf Elektromobilität. Die hohen Spritpreise machen Verbrenner-Firmenwagen zunehmend zur Kostenfalle für Unternehmen. 

 

Bis zur Lieferung eines neuen Elektro-Firmenwagens vergehen derzeit – je nach Modell – bis zu 18 Monate. Ein langer Zeitraum im Tagesgeschäft und zugleich eine Chance für Fuhrparkverantwortliche, die Zeit zu nutzen, um sich jetzt mit den wichtigsten Grundlagen für eine betriebswirtschaftlich fundierte, datenbasierte und effiziente Elektromobilitätsstrategie in ihrem Unternehmen zu befassen. 

 

Möglichst knapp lassen sich die wichtigsten Voraussetzungen für eine sinnvolle Elektrifizierung der Flotte in fünf grundlegenden Schritten zusammenfassen.

Schritt 1: „Elektromobilität verstehen.“ Vor- und Nachteile eines Elektro-Firmenwagens

Für ein erfolgreiche Strategie zur Elektrifizierung der Fuhrparks ist es wichtig, das Thema Elektromobilität und seine Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen zu verstehen. 

 

Ein Elektro-Firmenfahrzeug erfordert etwa beim Thema Laden einen höheren Planungsbedarf, um einen verlässlichen Einsatz sicherzustellen. Sinnvoll und an den richtigen Stellen im Fuhrpark eingesetzt, wiegen die Vorteile eines Elektro-Firmenwagens diesen Aufwand deutlich auf – auch wirtschaftlich. 

 

“Elektromobilität ist mehr als nur eine andere Antriebsform. Sie stellt andere Anforderungen an ihre sinnvolle Nutzung – und an die Nutzer.” Laura Schleicher, Sustainability and Public Affairs Specialist bei Geotab.

Zur Analyse der Ausgangslage ist es hilfreich, die spezifischen Vor-, aber auch Nachteile einer Elektrifizierung des Fuhrparks in ihrer jeweiligen Bedeutung für das eigene Unternehmen zu erfassen. 

Vorteile eines Elektro-Firmenwagens

  • CO2- und lärmemissionsfreier Betrieb („Nachhaltigkeitsziele“, City-Fahrverbote)
  • geringere Tank-, Reparatur- und Wartungskosten (weniger mechanische Teile) 
  • weniger Verschleiß (u.a. Bremsen) 
  • erhöhte Sicherheit (kein Tank, größere „Knautschzone“, niedriger Schwerpunkt, verringerte Überschlagsgefahr), 
  • Fahrleistung mit sofortigem Drehmoment, 
  • steuerliche Begünstigung (u.a. „Dienstwagenregelung“)
  • staatliche Förderung (Umweltbonus/ Innovationsprämie, „Abwrackprämie“, THG-Quote)
  • soziales Image
  • Investitions- und Planungssicherheit

 Nachteile eines Elektro-Firmenwagens

  • geringere Reichweite
  • längerer Tankvorgang
  • national und regional stark unterschiedliche Ladenetzdichte
  • erhöhter Planungs- und Investitionsbedarf (z.B. Ladeinfrastruktur)
  • höherer Anschaffungs-/ Leasingpreis, 
  • Wartezeiten
  • (noch) eingeschränkte Auswahl an Elektro-Nutzfahrzeugen

Der Fuhrpark wird wichtiger

Generell rückt durch eine strategische Elektrifizierung der Fuhrpark und damit auch der Fuhrparkleiter stärker in den Mittelpunkt eines Unternehmens. Das gilt sowohl organisatorisch (Ladeinfrastruktur: Gebäudemanagement/ Strompreisoptimierung) als auch strategisch (Kosteneffizienz, Beitrag zur unternehmerischen Nachhaltigkeit).

 

Zudem führt ein Ausbau der Elektromobilität im Unternehmen noch einen weiteren Vorteil mit sich: eine höhere Investitionssicherheit. Elektromobilität wird seitens der europäischen Politik („Green Deal“) massiv befördert, eine milliardenschwere Industrie hat sich in den letzten Jahren rund um das Thema Batterie- und Batterieentwicklung gebildet. 

 

Somit ist die Entscheidung, den Fuhrpark strategisch zu elektrifizieren, lange kein Risiko mehr. 88 Prozent der deutschen Unternehmen setzen bereits reine Elektroautos in ihrer Serviceflotte ein. 

Wussten Sie schon, dass Elektrofahrzeuge eine höhere Sicherheit sowie geringere Tank-, Wartungs- und Reparaturkosten als ein Verbrennerfahrzeug bieten? Somit erzielt die Investition in ein Elektrofahrzeug vom ersten Betriebskilometer an Rendite. Die europäischen Strompreise sind vergleichsweise günstiger als Mineralölkraftstoffe, zudem sind Elektrofahrzeuge bei der Energieumwandlung bis zu vier Mal effizienter.

Weitere Vorteile bei der Elektrifizierung im Fuhrpark finden Sie auch in unserem Ultimativen Leitfaden zur Fuhrparkelektrifizierung.

Elektromobilität verleiht Planungssicherheit

Bis 2030 sollen – nach den „Fit for 55“-Zielen der EU-Kommission Automobilhersteller den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen im europaweiten Flottenschnitt von heute 95 Gramm CO2/ Kilometer um 55 Prozent senken. 

 

Geotab-Tipp: Dieses Tempo kann Flottenmanagern und Fuhrparkverantwortlichen als zeitlicher Rahmen für eine planungssichere Elektromobilitätsstrategie dienen: etwa dem strategischen Ziel, innerhalb der nächsten zehn Jahre rund die Hälfte derjenigen Fahrzeuge der Flotte zu elektrifizieren, bei denen es aufgrund der Nutzungsdaten und Anforderungen sinnvoll und möglich ist. 

 

Angenehmer Nebeneffekt: Das ruhige Gewissen, für zukünftige politische Anforderungen zum Thema Nachhaltigkeit bereits heute „sauber“ aufgestellt zu sein. Fuhrparkverantwortliche sind mit dieser Strategie auch für „unangenehme Überraschungen“ in puncto einer Verschärfung der Reportingpflichten und/ oder Emissionsauflagen gewappnet.

 

Denn während die Benzinpreise stark schwanken können, sind die Strompreise in der Regel statischer und stärker politisch stabilisiert, wodurch für Fuhrparkmanager eine verlässlichere Budget- und Einsatzplanung möglich wird. Das gilt auch vor dem Hintergrund möglicher weiterer Einschränkungen und/oder Fahrverbote für Verbrenner in europäischen Groß- und Innenstädten. 

Fazit 

Elektromobilität bedeutet nicht nur einen Wandel der Antriebsart, sondern einen anderen Zugang zum Thema berufliche Mobilität. Einen Zugang, der weniger auf das Prinzip der Maximalversorgung setzt. “Zukünftig kommt es deutlich stärker auf Ressourceneffizienz an – auf klimaneutrale und kostenoptimale Mobilität, wie und wann immer sie nötig ist”, erklärt Laura Schleicher.

 

Für Fuhrparkleiter ist die strategische Elektrifizierung des Fuhrparks zudem eine sehr aktuelle Chance, ihren Stellenwert im Unternehmen und den Beitrag des Fuhrparks zum betriebswirtschaftlichen Gesamtergebnis zu steigern. 


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